Degenerative Myelopathie (DM)

 

 

 

Die canine degenerative Myelopathie (DM) ist eine schwere neurodegenerative Erkrankung mit spätem Beginn ungefähr ab dem 8. Lebensjahr. Die Erkrankung ist durch eine Degeneration der Axone und des Myelins im Brust- und Lendenteil des Rückenmarks gekennzeichnet, was eine progressive Ataxie und Parese verursacht. Man beobachtet die ersten klinischen Anzeichen in der Hinterhand als Zeichen einer Störung des oberen Motoneurons. Es entwickelt sich eine unkoordinierte Bewegung der Hinterhand, eine gestörte Eigenwahrnehmung und gestörte Reflexe. Wenn die Erkrankung weiter fortschreitet, weitet sie sich auf die vorderen Gliedmaßen aus und manifestiert sich als schlaffe Parese und Paralyse. Die Degenerative Myelopathie wurde zuerst als eine Rückmarkserkrankung insbesondere beim Deutschen Schäferhund beschrieben. Neben dem Deutschen Schäferhund sind aber viele weitere Rassen von der degenerativen Myelopathie betroffen.

 

 

Quelle: 
LABOKLIN GmbH und Co.KGD-97688 Bad Kissingen

 

Unter DM (Degenerativer Myelopathie) werden Erkrankungen zusammengefasst bei der sich das Rückenmark zunehmend zurückbildet. Die Erkrankung beginnt im Alter und ist langsam fortschreitend, eine Heilung ist nicht möglich. Sie beginnt mit Koordinierungsstörungen der Hinterhand (gestörte Reflexe, Läufe werden nicht richtig aufgesetzt, ‘schlingern’, Krallen schleifen beim Laufen über den Boden) und kann bis zur Lähmung der Hinterhand führen. Bekannt ist diese Erkrankung vor allem beim Deutschen Schäferhund, betroffen sind aber weiteraus mehr Rassen. Eine Mutation des SOD1-Gens wird mit dem Auftreten der Erkrankung in verbindung gebracht. Die DM die durch dieses mutierte Gen ausgelöst werden kann ist allerdings nur EINE Form von DM. Da es sich bei den Begriff DM um verschiedene Erkrankungen mit ähnlichen Auswirkungen handelt die zusammengefasst wurden, sind auch verschiedene Ursachen möglich. Das mutierte Gen SOD1 ist eine davon. Der Erbgang ist autosomal-rezessiv unvollständiger Penetranz. Es gibts wahrscheinlich noch weitere, unerforschte Gene, die an der Entstehung von DM beteiligt sind. Ebenso können andere Erkrankungen (z.B. Bandscheibenvorfall) oder ein Tumor für das Auftreten ursächlich sein. DM wird mittels Ausschlussdiagnose festgestellt.

 

Gentest auf DM

 

Labore bieten für einige Rassen einen Gentest auf das SOD1 Gen an. Mögliche Ergebnisse sind:

 

 

 

N/N

Frei, nicht betroffen, kein Träger. Der Hund besitzt zwei normale Erbanlagen und wird nur diese an seine Nachkommen weitergeben.


N/M

Träger, nicht betroffen. Der Hund besitzt ein normales Gen und ein mutiertes SOD1 Gen. Er kann das Gen vererben.


M/M

Betroffen, der Hund hat ein Risiko an dieser Form der DM zu erkranken, muss aber nicht zwingend erkranken. Er wird das Gen weitergeben.  


 

 

Ein Hund der auf SOD1 frei getestet wurde, kann an dieser Form der DM nicht erkranken. Trotzdem kann er an einer anderen Form erkranken, Der Test kann also keine DM ausschliessen. Auch für Betroffene Hunde gibt der Gentest nur an, wie hoch das Risiko ist an dieser Form der DM im Alter zu erkranken. Aber auch ‘Betroffene’ müssen nicht zwingend erkranken.

 

 

DM beim Australian Shepherd

 

Aufgrund der bisher noch geringen Testrate beim Aussie, können bisher noch wenig Aussagen zur Häufigkeit des Gens im Genpool der Rasse getroffen werden. Auch darüber, wie viele der positiv getesteten Hunde tatsächlich erkranken. Es wird erst seit kurzem vermehrt auch auf SOD1 getestet. Bevor dieser Test innerhalb der Rasse übliche wurde, gab es keinen Hinweis, dass DM ein grosses Problem innerhalb der Rasse darstellt, da die Erkrankung nur selten zu verzeichnen waren. Mit Aufkommen des Tests erwiesen sich dennoch einige Hunde (sowohl aus Arbeits- als auch aus Showlinien), als Träger bzw. ‘Betroffene’. Die OFA gibt für den Australian Shepherd gerade einmal 40 Untersuchungen (Stand 17.4.2014) bezüglich DM aus. Davon wurden 45% normal getestet, 25% Träger und 30% ‘Betroffen’, aufgrund der geringen Testrate, kann man aber nicht von einem repräsentativem Ergebnis sprechen.

 

 

 

Quelle:

www.aussie.de




Die Existenz von Trägern in einer gesunden Population erhöht die Variabilität des gesamten Genpools, weshalb diese nicht kategorisch von  der Zucht ausgeschlossen werden sollten. Eine Verpaarung sollte jedoch immer nur mit mutations-freien Tieren erfolgen, sodass keine homozygot betroffenen Tiere entstehen können.